Das Projekt umfaßt die Sanierung, Modernisierung und den Umbau einer in direkter Nachbarschaft vom ‘Tempelhofer Flughafen’ und ‘Platz der Luftbrücke’ gelegenen 3^1/2-Zimmer-Gründerzeitwohnung in einer 1910-14 erbauten Wohnanlage, die dem späten Jugendstil zuzuordnen ist. Auf die individuellen Anforderungen der Bauherrschaft zugeschnitten, wurde eine Umstrukturierung und Optimierung des ursprünglichen Grundrisses vorgenommen. Die nichttragenden Wände im Bereich des ‘Berliner Zimmers’ wurden entfernt und der über 8m lange Erschließungsflur auf knapp 3m reduziert. Durch die Auflösung der kleinteiligen Raumstruktur ist ein moderner, offener und fließender Grundriss entstanden, der diagonale Raum- und Blickbezüge durch die Wohnung bis in den Aussenraum ermöglicht. Das großzügige Entrée und die Wohnküche bilden das neue Herzstück der Wohnung, woran sich straßenseitig der repräsentative Wohnbereich mit Balkon sowie rückwärtig der private Bereich mit Schlafzimmer und Bad anschließt. Das Badezimmer wurde um die Fläche der früheren Kammer vergrößert und eine Zwischendecke aus Holz für eine vom Flur aus zugängliche Schlafebene eingezogen, die mit eigenem Fenster zum Hof belichtet wird. Entlang der mehrfach verspringenden Wohnungstrennwand schafft ein raumhoher 13.5m langer, in der Tiefe variierender Wandschrank vom Entrée über die Küche bis ins Schlafzimmer Stauraum für Garderobe, Küchenzubehör und Kühlschrank, sowie Kleidung. Die Einbaumöbel, der Wandschrank und die Küchenzeile, folgen als Mikroarchitekturen einem strukturellen und tektonischen Konzept und nehmen in ihrer jeweiligen Farbigkeit Bezug auf den Bestand, die Zuschläge im Terrazzo, die Farben in den Wandmalereien des Treppenhauses und der historischen Verglasung. Der gezackte Abschluss des Wandschranks, entwickelt als Reaktion auf die großen Höhentoleranzen von bis zu 10cm in der Bestandsdecke, bildet einen ornamentalen Fries und unterstreicht die Dreidimensionalität der neuen Einbauten.